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Vergiftungen bei Kindern: App soll Eltern helfen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eine App entwickelt, die Eltern als Informations- und Nachschlagewerk für Vergiftungsunfälle bei Kindern dienen soll. Direkt aus der App kann zudem das für das jeweilige Bundesland zuständige Giftinformationszentrum (GIZ) angerufen werden. Die App ist laut einer Pressemitteilung des BfR kostenlos und für Smartphones mit den Betriebssystemen Android und iOS geeignet. Einmal installiert sei sie auch ohne Internetzugang und somit jederzeit und überall abrufbar.

 

Die App enthält nach Angaben des BfR Informationen über Vergiftungsrisiken durch chemische Produkte, Spielzeuge, Medikamente, Pflanzen und Pilze. Sie gibt fachgerechte Tipps zur geeigneten Aufbewahrung von Haushaltsprodukten und Medikamenten, informiert über Inhaltsstoffe, das Vergiftungsbild und allgemeine Maßnahmen zur Ersten Hilfe. Das BfR weist in seiner Pressemitteilung jedoch darauf hin, dass die App eine ärztliche Beratung oder Behandlung, vor allem in Vergiftungszentren, nicht ersetzen kann.

 

Der Giftnotruf in der App führt direkt zu einem der neun zuständigen deutschen GIZ. Sofern die Ortungsfunktion des Smartphones aktiviert ist, werde zudem automatisch die Verbindung zum GIZ des Bundeslandes hergestellt, in dem man sich gerade befindet, heißt es beim BfR weiter. Dort gingen rund 200.000 Anrufe pro Jahr ein, die Hälfte der Fälle betreffe Kinder. Meist würden Haushaltsreiniger oder Körperpflegeprodukte geschluckt. Gefährlicher seien jedoch Vergiftungen mit Medikamenten, giftigen Pflanzen, ätzenden Substanzen und Lampenölen, so das BfR. (ke)

 

22.08.2013 l PZ

Foto: Fotolia/emevil